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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 = Oberstufe - S. 52

1908 - Halle a. S. : Schroedel
52 Die fremden Erdteile. Asien. die Jahreswärme schnell ab. Im 8. noch Palmen und Affen, im N. Nadel- hölzer und Bären. Die Japaner gehören zu den mongolenartigen Völkern. Sie bekennen sich zu einer Art von Ahnendienst oder sind Buddhisten; auch die Lehre des Konfuzius hat Anhänger. Seitdem es den Nordamerikanern gelungen ist (1854), Japan dem Verkehr mit Europa und Nordamerika zu öffnen, haben wenige Jahrzehnte genügt, Japan in einen modernen, zivilisierten Staat umzuwandeln, so daß die Japaner unstreitig das gebildet st emongolische Volksind. Zahlreiche junge Japaner studieren auf westeuropäischen Hochschulen und werden dann in ihrer Heimat Förderer abendländischer Bildung. Sogar die Despotenherrschaft ist abgeschafft und eine Staatsverfassung mit Volksvertretung eingeführt. Der Mikado ist das weltliche und geistliche Oberhaupt. •— Die Industrie steht bei den Japanern am höchsten unter allen Asiaten. Sie liefern ausgezeichnete Seidenstoffe, Lackarbeiten und Schnitzereien; die Japaner sind vorzügliche Ackerbauer und Seidenraupenzüchter. Der deutsche Handel mit Japan umfaßt nur 6°/0 des japanischen Außenhandels und steht an 4. Stelle. Die Hauptausfuhr bildet Seide. G Tokio, Hst. auf der Insel Mpon gelegen. S. davon der Welthafen * Jokohäma. — »Ki öto. erste Industriestadt und Hauptsitz der Gelehr- samkeit. — Hafenstadt Dofaka. — -Zinagasaki, wichtige Handelsstadt auf der f. Hauptinsel. — Zu Japan gehören di,e Kurilen und die Liukiu- Gruppe, im 8. die schöne Insel Formosa. 5* Nordasien. (Russisch.) 1. Sibirien, größer als Europa, mit einer Bevölkerungszahl, geringer als die von London, nimmt den Raum zwischen Ural und dem Großen Ozean, Jnnerasien und dem Eismeer ein. Der N. und der W. Sibiriens bis zum Jeniffei ist Tiefland; der 80. und 0. dagegen wird von Gebirgs- und Berg- land eingenommen. Die bedeutendsten Gebirge sind der gold- und silber- haltige Altais) das reißbleireiche Sajanische Gebirge. In Kamtschatka erheben sich einzelne tätige Vulkane bis zur Höhe des Mont- blanc. — Die 3 Riesenströme folgen der ^.-Abdachung des Landes zum einsamen Eismeer. Wie heißen sie? Für den Verkehr nach außen hin haben sie sehr geringe Bedeutung, da ihr Unterlauf durch ein unwirtliches Gebiet führt, den größten Teil des Jahres eine Eisdecke trägt, und da sie in das selten eisfreie Eismeer münden. Ihr Fischreichtum ist aber eine Hauptnahrungsquelle der dortigen Bewohner. Zum großen Ozean fließt der goldführende Amur. — Der Baikal, ein tiefer Süßwasser-Gebirgssee, der mit seinem Grunde bis 1100 m unter den Meeresspiegel sinkt, ist das größte stehende Gewässer Sibiriens und entwässert sich zum Jenissel. Das Klima Sibiriens ist viel rauher und kälter, als das Europas unter gleicher Breite. Gegenden, die nicht weiter nach N. liegen als Frankfurt a. M., haben kaum die mittlere Jahreswärme des n. Norwegens. *) Der Altai ist neben dem Ural die Hauptfundstätte des Goldes im russischen Gebiet.

2. Teil 2 = Oberstufe - S. 49

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Ostasien. 49 diesem Lande drangen 1644 die Mandschurei erobernd nach China vor und unterwarfen das ganze Reich. Trotz zahlreicher Empörungen haben sie sich immer als Herren des Landes zu behaupten gewußt, sind aber größtenteils unter Einwirkung der chinesischen Kultur zu Chinesen geworden. Der Zopf war ursprünglich ein Zeichen der Unterworfenen. Das eigentliche China, fast 4 Mill. qkm, 3—400 Mill. E, a) Das Land. Von allen Ländern des Riesenreichs berührt allein das eigentliche China das Meer. Die Küste beschreibt einen halbkreisförmigen, feingegliederten Bogen vom Golf von Tonking bis Korea. Der 8. und das Innere des Landes sind überwiegend Gebirgsland, bestehend aus zahlreichen Ketten- gebirgen und Hochflächen, die w. in das Hochland von Jnnerasien übergehen. Der N. ist ein großes Tiefland um den Unterlauf der beiden Hauptströme. Wichtige Pässe der Nordgrenze sind durch altes, starkes Mauerwerk ab- gesperrt; hie und da erheben sich auf der Grenzlinie in ziemlichen Abständen voneinander große viereckige Türme, der Überlieferung nach alles Neste eines riesigen Grenzwalles, „der Großen Mauer", die vor mehr als 2000 Jahren ein chinesischer Kaiser als Schutz gegen die Tatarenhorden erbaut haben soll. Die Hauptflüsse des Landes sind der Hoängho (gelber Strom), der seinen Namen von den großen Mengen gelber Löß erde trägt, die er mit sich führt und weit bis ins Meer trägt (Gelbes Meer), und der Jängtse. Der Hoängho wird seiner vielen Überschwemmungen wegen das „Unglück Chinas" genannt. Südchina hat viele Seen. Der Chinese sagt: „Den Hoängho kann man in 1000 Jahren nicht reinigen" und wenn er etwas Unmögliches bezeichnen will: „Das wird ge- schehen, wenn der Hoängho reines Wasser hat." Die Überschwemmungen waren schon so ausgedehnt, daß der Fluß seinen Lauf verlegte. Zeige den alten Lauf! Das Klima Chinas ist sehr günstig. Zwar wehen im Winter von den eiskalten Hochflächen Jnnerasiens rauhe Winde, die im N. Chinas trotz der süditalienischen Breitenlage des Landes reichen Schneefall und Eisbildung hervorrufen; aber im Sommer bringen die Monsune (S. 30) reichliche Niederschläge bei tropischer Wärme, wodurch hauptsächlich die außerordentliche Fruchtbarkeit des Landes bedingt wird. Weizen im N., Reis im S. sind die Hauptfrüchte, außerdem baut man Tee und Baumwolle. China ist die uralte Heimat der Seidenraupe. Auch die Fasane und Gold- fische sind hier zu Hause. — Steinkohlenlager, die noch meist unbenutzt da- liegen, und Porzellanerde sind die wichtigsten mineralischen Bodenschätze. b)Die Bewohner sind die Chinesen. Ihre weizengelbe Haut- färbe, das spärliche, straffe, schwarze Haar, die hervorstehenden Backenknochen, die schiefen, geschlitzten Augen mit der Mongolenfalte kennzeichnen sie auf den ersten _ Blick als Glied der mongolischen Rasse. Die Chinesen bilden das zahlreichste Volk der Erde, fast */4 aller Bewohner der Erde. Im chinesischen Tieflande, das etwa so groß wie das Deutsche Reich ist, wohnen etwa 150 Mill. Die Dichtigkeit der Bevölkerung nötigt jährlich Tausende zur Auswanderung. In Indien, Südafrika, Australien und den Küstenländern des Großen Ozeans erscheinen die genügsamen, betriebsamen, aber unreinlichen chinesischen „Kulis" als bedrohliche Mitbewerber der weißen Arbeiter. Der Chinese ist ein unermüdlicher Arbeiter und schlauer Händler, zeigt musterhafte Sparsamkeit und bewundernswerte Genügsamkeit. Alles Aus- ländische betrachtet er indes mit großer Geringschätzung. Daher haben denn Tromnau-Schlottmann, Schulerdkunde Ii. 4

3. Für Seminare - S. 120

1912 - Breslau : Hirt
120 B. Länderkunde, — I. Asien. c) Bewohner. Die Bewohner der Wüste sind mohammedanische Semiten. Die reinsten Vertreter der arabischen Rasse stellen nomadisierende Beduinen dar. Diese „Söhne der Wüste", Viehzüchter, die in Zelten (Bild 70) leben, sind in zahl- reiche Stämme, mit je einem Schech als Oberhaupt, zersplittert. Die Sitte der Blut- räche wird von ihnen heilig gehalten, ebenso die Verteidigung der Stammesehre; ein schöner Charakterzug ist ihre Gastfreundschaft. Neben der Unzugänglichkeit des Innern hat der ränberisch-kriegerische Sinn der Beduinen viel dazu beigetragen, daß Arabien in vielen Teilen noch völlig unerforscht ist. Jedoch macht die Unterwerfung der Beduinen nach Vollendung der Hedschäs-Bahn bis Medina gute Fortschritte. 70. Beduinenzelte. Die nomadisierenden Stämme der Araber sind der Weideplätze und Quellen wegen genötigt, oft ihren Wohn- sitz zu wechseln. Daher haben sie die bewegliche Hütte, das Zelt, ausgebildet, das sie auch da bevorzugen, wo sie zur Seßhaftigkeit übergehen. Teppiche zwischen dem haltbaren Stangengerüst teilen das Innere in verschiedene Schlafräume. d) Politische Zugehörigkeit und Siedlungen. Politisch gehört der West- und Nordwestrand Arabiens zur Türkei. In Türkisch-Arabien liegen die bei- den heiligen Städte der mohammedanischen Welt: Mekka (85), Mohammeds Ge- burtsort, mit der Käaba^, dem höchsten Heiligtum des Islam, und Medina (100), die Grabesstadt des Propheten. Der Landungsplatz der zur See kommenden Mekka- Pilger, Dschidda (25), unterhält einen lebhaften Handelsverkehr mit Arabien, Ägypten und Indien. Den Hauptplatz in Jemen bildet Sana (70), über 2200 m hoch in üppigem Pflanzenwuchs gelegen. Der ansehnlichste Hafen für diese Stadt und Jemen überhaupt ist Hodeida (50) am Roten Meere. ! Käaba sarabisch = Würfel) heißt der würfelartige Mittelbau im Hofe der großen Moschee zu Mekka mit dem in seiner Außenwand eingemauerten heiligen, schwarzen Stein, den ein Engel vom Himmel gebracht haben soll.

4. Das Altertum - S. 3

1897 - Leipzig : Voigtländer
3 ober an gnstig gelegenen Meeresksten niedergelassen hatten. Sie grndeten feste Wohnsitze, aus denen Drftr^und Städte erwuchsen; bei ihnen ent-wickelte sich der Ackerbau, das Gewerbe, die Schiffahrt, der Handel, und je enger sie zusammenwohnten, um so ntiger wurden ihnen Gesetze, durch welche sie ihre Gemeinschaft regelten und zu einem geord-neten Staate verbanden. 3. Die orientalischen Völker. Die ltesten Staaten entstanden im Morgenlande oder Orient und zwar in den Ebenen groer Strme: am Nil, am Euphrat und Tigris, am Ganges und Indus, am gelben und blauen Flusse. Doch knnen unter diesen orientalischen Vlkern die im stlichen Asien wohnenden hier bergangen werden; denn wenn auch die Chinesen frh-zeitig eine hhere Bildungsstufe erreichten, so sind sie doch, bei ihrer strengen Absonderung von den brigen Vlkern, ohne wesentlichen Einflu auf die Ent-Wickelung der Menschheit geblieben. Ihren eigentlichen Lauf beginnt die Weltgeschichte mit der Betrachtung der Völker, welche die Lnder vom Nil und Mittelmeer bis zum Indus, d. h. gypten und das sdwestliche A s i.e n einnahmen. Es sind: l. die gypter (Hamiten); ~ 2. die Babylonier und die Assyrer,^ 3. die Phnizier, Semiten; 4. die Israeliten, J 5. die Inder, 1 . 6. die Weder und Perser,/ Arier oder Jndo-Germanen. I. Die gypter (Hamiten). 2._ Das Land gypten. (S. Karte I.) 1. Der Nilstrom. Im nordstlichen Afrika, nahe der schmalen Land-enge, durch welche Afrika mit Asien zusammenhngt, ergiet sich der Nil in das Mittelmeer. Einer der gewaltigsten Strme der Erde, 6000 km lang, totrd er durch Vereinigung von zwei Flssen, dem weien" und dem blauen Nil, gebildet. Der weie Nil, der westliche, strkere Quell-flu, entstrmt dem mchtigen Ukerewe-See am quator; der kleinere, blaue Nil entspringt auf dem abessinischen Hochland. Der vereinigte Strom fliet m nrdlicher Richtung durch Wsten- und Gebirgsland, in zehn Wasserfllen (Katarakten) der Felsen strzend, bis er bei Syene gypten (nni ein-heimischem Namen die jchwatze Erde") erreicht. Ohne Zuwachs ourch 1*

5. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 50

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
50 i Die fremden Erdteile. sitäten und Werden dann in ihrer Heimat Förderer abendländischer Kultur. Sogar die Despotenherrschaft ist abgeschafft und eine Staatsverfassung mit Volksvertretung eingeführt. Der Mikado ist das weltliche und geist- liche Oberhaupt. — Die Industrie steht bei den Japanern am höchsten unter allen Asiaten. Sie liefern ausgezeichnete Seidenstoffe, Lackarbeiten und Schnitzereien, find vorzügliche Ackerbauer und Seidenraupenzüchter. Hauptausfuhrstoffe sind Thee und Seide. To ki 3 (1,4 Mill. (£.) Hst-, auf der Insel Nippon gelegen. S. davon derkauptaussuhrhaseu Jokohz-ma. — Kiöto, erstejudustriestadt und Hauptsitz derzgelebrsamkeit. — Hafenstadt Osaka. — Nagasäki. wichtige Handelsstadt auf der s. Hauptinsel. Zu Japan gehören die Kurrlen und die L l u.k! u - Gruppe. 5. Nord- und Nordwestasien. (Russisch.) I. Sibirien (größer als Europa , Bevölkerungsziffer geringer als die von London) nimmt den Raum zwischen Ural und dem großen Ozean. Zen- tralasien und dem Eismeer ein. Der N. und der W. Sibiriens bis zum Jeniffei ist Tiefland; der 8.-0. dagegen wird von Gebirgs- und Bergland eingenommen. Die bedeutendsten Gebirge sind der gold- und silberhaltige Altai (3000 in), das graphitreiche sajanische Ge - b i r g e, das S t a n o w o i - Gebirge und das V u l k a u g e b i r g s l a u d v o n K a m t s ch a t k a, in welchem sich einzelne thätige Vulkane bis zur Höhe des Montblanc erheben. — Die Riesenströme folgen der X.-Ab- dachung des Landes zum Eismeer. Der Hauptstrom Westsibmens ist der Ob, welcher l. den Jrtisch mit dem Tobol aufnimmt. Weiter östlich liegt das Stromgebiet des I e n i s s e i, welchem r. ans dem Baikalsee die /'«Ii W; h ^ >

6. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 4

1891 - Leipzig : Voigtländer
4 geschlechts, ober die Wiege der Menschheit". Von hier aus verbreiteten sich die Menschen der alle Lnber der Erbe. 2. Entstehung der Staaten. Nach der Beschaffenheit der Wohnsitze, welche die Menschen eingenommen hatten, gestaltete sich ihre Lebensweise. Die Bewohner unwirtlicher Meeresksten nhrten sich vom Fischfang; die,welche in rauhengebirgsgegenben hausten, lebten von der Jagd; die Steppenvlker trieben Viehzncht und zogen, ohne feste Wohnsitze, mit ihren Herben und Zelten von Ort zu Ort. Alle biefe Völker blieben roh und werben nur dann in der Weltgeschichte vorbergehenb erwhnt, wenn sie als zerstrende Horben in den Entwickeluugsgang der Menschheit eingegriffen haben. Auf eine hhere Stufe der Gesittung erhoben sich biejenigen Völker, welche in fruchtbaren Lanbsirecken, in den Thlern wasserreicher Strme ober an gnstig gelegenen Meeresksten sich niebergelaffen hatten. Sie grnbeten sich feste Wohnsitze, aus benen Drfer und Stbte erwuchsen; bei ihnen entwickelte sich der Ackerbau, das Gewerbe, die Schiffahrt, der Hctnbel, und je fester sie zu-sammenwohnten, um so ntiger wrben ihnen auch bestimmte Ge-setze, durch welche sie ihre Gemeinschaft regelten und zu einem georbneten Staate verbanben. Die ltesten Staaten entstanben im Morgenlanb e ober Orient, und zwar in den Ebenen groer Strme: am Nil, am gelben und blauen Flusse, am Ganges und Jnbus, am Euphrat und Tigris. Doch knnen unter biesen orientalisch en Vlkern die jenfeit des Jnbusstromes wohnenben hier bergangen werben; bernt wenn auch die Jnber und die Chinef en frhzeitig eine hhere Bilbuugsstufe erreichten, fo finb sie boch, bei ihrer strengen Abfonberung von den brigen Vlkern, ohne wesentlichen Einflu auf bte Entwicklung der Menschheit geblieben. Ihren eigentlichen Laus aber beginnt die Weltgeschichte mit der Betrachtung der Völker, welche die Lnber vom Nil ttitb Mittelmeer bis zum Jnbus b. h. gyp ten und das sbwest-liehe Asien einnahmen. Dieselben verteilen sich auf brei groe Vlkergruppen (ober Sprachfamilien), welche nach den brei Shnen Noahs genannt zu werben pflegen, nmlich: 1. die H et in i ten, wozu die gypter gehren, 2. die Semiten, 3. die Japhetiten (jetzt gewhnlich Arier ober Jubo-Ger-matten genannt).

7. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 11

1891 - Leipzig : Voigtländer
11 Auer Dattelpalmen," sagt der griechische Geschichtschreiber Herodot hat das Land keine Bume; allein zum Getreidebau ist es so vortrefflich, da es immer zweihundertfltige und in recht guten Jahren dreihundertfltige Frucht trgt. Die Weizen- und Gerstenbltter werden leicht vier Finger breit, und zu welcher Hhe die Hirse und die lgebende Sesamstaude wchst, will ich lieber gar nicht sagen; denn ich wei recht gut, wer nicht in Babylonien gewesen, glaubt schon das nicht, was ich vom Getreide gesagt." Weit ausgedehnt war der Handel der Babylonier, zu Wasser wie zu Lande. Ihre Karawanen zogen nach Indien wie nach Vorder-asten; ihre Schiffe fuhren den Euphrat hinab bis in den persischen Meerbusen. Von den arabischen und indischen Ksten wurden ihnen Perlen, Edelsteine und Rauchwerk, Elfenbein, Ebenholz und Zimt zugefhrt. Von der Entwicklung ihres Kunstsleies zeugen die im ganzen Morgenlande berhmten babylonischen Mntel und Teppiche mit eingewirkten Figuren. Der durch den Kunststei und Handel gefrderte Reichtum hatte brigens auch die Folge, da die Sitte des Volkes mehr und mehr in weichliches Wohlleben aus-artete. 3. Religion und Bildung. Die Religion der Babylonier war Verehrung der fruchtspendenden Naturmchte, insbesondere Stern dien st; ihr Hauptgott: Bel, der Herr des Alls". Der Gtterdienst stand unter der Leitung der E h a l d e r, einer Priester-kste, welche durch sorgfltige Beobachtung der Gestirne die Himmelskunde ausbildete und die Sterndeutung so erfolgreich betrieb, da Babylonien als die Heimat der Astronomie und Astrologie galt. Auch die babylonischen Mae und Gewichte fanden weite Verbreitung. Die aus Ziegelsteinen aufgefhrten mchtigen Tempel und Knigs-palste waren mit Bildwerk (auf Steinplatten) reich geschmckt. Die Schrift, welche sich auf ihren Denkmlern findet, wird, da sie aus keilfrmigen Zeichen besteht, Keilschrift genannt. 7. Die Assyrer. Fast ebenso hoch in das Altertum hinauf, wie die babylonische Geschichte, reicht die der Afsyrer. Die alte Hauptstadt derselben war Assur, am oberen Laufe des Tigris gelegen. (Erst spter entstand die neue glnzende Hauptstadt Ninive.) Die Afsyrer nahmen das Land vom Tigris bis zu den im Osten desselben sich erstreckenden Gebirgen in Besitz. Dieses Land war viel weniger fruchtbar und viel rauher, als Babylonien. Auch gab es in dem-

8. Geschichte des Altertums - S. 6

1889 - Wiesbaden : Kunze
6 Erster Abschnitt. das Menschengeschlecht durch eine große Überschwemmung, die Sintflut (d. H. allgemeine Flut) vertilgte, die mit Rücksicht auf ihre Veranlassung später Sündflut genannt wurde. Die Schöpfung der Welt setzt man gewöhnlich um das Jahr 4000 vor Chr. Geburt, die Sünbflut 2400 vor Chr. *). Die Arche blieb, als die Gewässer sich verlaufen hatten, auf dem Berge Ararat stehen. Noah stieg aus, pflanzte Weinberge und streute Samen aus, nachdem er Gott für seine Rettung gedankt hatte. Seine 3 Söhne Sem, Ham und Japhet wurden die Stammväter neuer Völker auf der Erde. Die Semiten blieben in Asien und behielten das Gebiet des Euphrat und Tigris, die Kinder H a m s gingen nach Afrika, die Nachkommen I a p h e t s breiteten sich in dem nordwestlichen Asien aus und wanderten von dort in Europa ein. Wie sie sich räumlich getrennt hatten, so wichen sie auch in Sprache, Lebensweise und Körperbildung allmählich immer mehr von einanber ab; nach Sprache und Lebensweise unterschieben sie sich in Völkerschaften, nach Körperbilbung und Hautfarbe teilt man die Menschheit in fünf Rassen ein. Diese sinb: 1) die weiße ober kaukasische Rasse, 2) die gelbe oder mongolische, 3) die schwarze, äthiopische oder Negerrasse, 4) die dunkelbraune oder malaische und 5) die kupferrote, amerikanische ober Jnbianer-rasse. Darunter sinb die der kaukasischen Rasse angehörenben Semiten und Arier ober Japhetiten die eigentlich weltgeschichtlichen Völker geworben. §. 2. Die ifiinefßn. Die Chinesen, im östlichen Asien an den Ufern des Hoangho und Jangtsekjang, sinb das einzige Volk mongolischer Rasse, welches sich im Altertum zu einem Kulturvolk entwickelte. Sie rühmen sich, das älteste Volk der Erde zu sein, und ihre Geschichte scheint bis 2000 v. Chr. hinauf zu reichen. Als Gründer des chinesischen Reiches, welches sie selbst „das Reich der Mitte" nennen, gilt Fohi. Er soll den Herrn des Himmels kennen gelehrt und zur Vereblung der Menschen die Ehe, Musik und Wortschrift eingeführt haben. Sein Nachfolger Hoangti opferte zuerst dem Himmel und den Ahnen, *) Bemerkenswert bleibt die Übereinstimmung der Sagen vieler Völker von einer großen Flut mit der Darstellung der Bibel.

9. Geschichte des Altertums - S. 9

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 3. Das Zendvolk. 9 §. 3. Das Aeiutvm. In dem Quellbezirke zweier Ströme, die sich jetzt beide in den Aralsee ergießen, des Amu (bei den Alten Oxus genannt) und des Sir (Jaxartes), so wie auch am Hindukusch wohnte in uralter Zeit ein Volk, das sich Arier, d. h. die Edeln, nannte. Ein Teil desselben suchte südwärts vom Hindukusch neue Wohnsitze und erscheint später als das Volk der Inder (§. 4); der andere, nach seiner Sprache (dem Send) das Zendvolk genannt, verbreitete sich west- und nordwärts. Wieder andere Zweige wanderten nach einander in Europa ein, wo sie als Griechen, Römer, Kelten, Germanen und Slawen in der Geschichte auftreten. Als der berühmteste König des Zendvolks wird D s j e m s ch i d genannt, an dessen Namen die Sage alles knüpft, was auf die frühe Bildung und Entwickelung dieses ältesten Kulturvolkes Bezug hat. Er ist der Stifter des Ackerbaues, eines geordneten Lebens und geselligen Gemeinwesens. Er führte die trefflichsten Bäume und nahrhaftesten Gewächse, die besten Tiere, die glänzenden Feuer in die verschiedenen Bezirke ein; er leitete die Gewässer dahin und errichtete Wohnungen: da war kein ungerechter, mißgestalteter Mensch, allenthalben herrschte die vollständigste Ordnung. Unter den Urenkeln des Königs Dsjemschid entstand eine Spaltung, und das Volk teilte sich in das nördliche Reich, Turan, und in das südliche, Iran, von denen das erste von dem zweiten aus das bitterste angefeindet wurde.*) Im Reiche Iran trat in sehr früher Zeit Zoroaster (Zarathustra) auf, welcher einen Priester-staat bildete und die bereits vorhandenen Lehren über Religion und Staat vollendete. Diese Lehren wurden in der Zendfprache abgefaßt und in einer Schriftsammlung, Avesta (d. h. göttliches Wort), niedergelegt, die darum den Namen Zend-Avesta führt. In der Folge wurde das Volk der Reihe nach von den stammverwandten Assyrern, Medern und Persern unterjocht; aber diese siegreichen Völker nahmen die Religion und die Priesterkaste der Besiegten in sich aus. Durch sie ist uns ein Bruchstück aus dem Zendavesta, der Vendidad, erhalten. Nach diesem zerfällt die ganze Welt in zwei Reiche, in das Reich des Lichts oder des O rmuz d (des guten *) „Ich will nur die Vermutung aussprechcn, daß die Etymologie des Wortes Aria uns auf einen Pflüger oder Ackersmann hinführt. Die Arier haben vielleicht diesen Namen für sich gewählt im Gegensatz zu den Nomadenrassen, den Turaniern, in deren Originalnamen Tura die Schnelligkeit eines Reiters liegt." (Max Müller.)

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 6

1905 - Leipzig : Voigtländer
unbekannt geblieben; Ägypten dagegen war schon im hohen Altertum berühmt und ist eins der merkwürdigsten Länder der ganzen Welt. 2. Ägypten. Es erstreckt sich etwa 150 Meilen lang am Nile hin und wirb im Osten und Westen von oben Gebirgen begrenzt, die das nur 10 — 20 km breite Flußtal umschließen. Im Norben erweitert sich das Tal zu einer Tiefebene, die, von zwei Armen des Nils und dem Meere umgeben, ein Dreieck bitbet und wegen ihrer Ähnlichkeit mit einem griechischen Buchstaben das Delta genannt wirb. Diese Ebene und das schmale Flußtal' sinb außerordentlich fruchtbar, und ihre Fruchtbarkeit ist ganz ein Geschenk des Nils. Denn ba es in dem Lanbe säst gar nicht regnet, so könnten in der Glut der Sonne kein Baum, kein Strauch, kein Getreibe gebethen, und der Boden müßte zur öden Wüste verdorren, wenn nicht der Strom ihm reichliche Bewässerung brächte. Dies geschieht alljährlich zu bestimmter Zeit. Da schwillt der Nil mächtig an durch die Regengüsse, die währenb der Regenzeit in seinem Quelllanbe fallen, übersteigt feine Ufer und bebeckt mit seinen Fluten weithin die Talebene. Das ganze Ägypten gleicht dann einem großen See, aus dem die Stabte und Dörfer wie Inseln hervorragen. Wenn die Gewässer allmählich wieber sinken und in das Flußbett zurückkehren, so hinterlassen sie einen fetten Schlamm, der den erweichten Boben trefflich büngt und ihn so ergiebig macht, daß man gar nicht erst zu pflügen, sortbern nur zu säen braucht, um die reichsten Ernten zu erhalten. Vorzüglich gebieh das Getreibe, weshalb Ägypten im Altertum eine Kornkammer genannt würde; auch erzeugte das Land Baumwolle, Flachs, Papierschilf, Feigen und Datteln. An merkwürdigen Tieren brachte es hervor: das Krokodil, das Flußpferd, den Ichneumon und den Vogel Ibis. 3. Ägyptens Hauptstädte. Daß bei biefer Fruchtbarkeit auch ein zahlreiches Volk in Ägypten wohnte, ist natürlich. Schon in den ältesten Zeiten war das Land, wie erzählt wirb, von Städten gleichsam übersäet. Als die größten und herrlichsten ragten unter ihnen hervor: Memphis im unteren Nilthale, nicht fern vom Eingänge des Deltas, und das hunberttorige T h e b e n im oberen Teile des Laubes. 5+ Die Kasten und die Religion der Ägfpter. 1. Die Kasten« Die alten Ägypter waren ein mäßiges, arbeitsames Volk. Sie teilten sich in sogenannte Kasten. Dies waren streng voneinanber gesonderte erbliche Stände, in denen die Rechte und der Lebensberuf der Vorfahren auf die Nachkommen übergingen. Niemand
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